Nachdem ich die komplette Keynote (1,5h) von Apple Chef Steve Jobs zu Apples neuem Produkt, dem iPad, gesehen hatte, war für mich klar: Wenn das Ding in Wirklichkeit auch nur halb so gut aussieht und sich bedienen läßt, wie Steve Jobs es auf der Bühne demonstiert hat, werde ich noch dieses Jahr so ein Ding besitzen! Und ich bin mir sicher, dass es nicht nur am Verkaufs- und Präsentationstalent von Steve liegt, sondern am überzeugenden Produkt selbst. Also widme ich meine neue Blog Kategorie (Apple) dem iPad, da es dazu von mir hier in Zukunft mehr zu lesen geben wird.
Apple hat es in den letzten Jahren bestens verstanden, gute Ideen aufzugreifen, innovativ zu verbessern und mit Erfolg auf dem Markt zu etablieren. Die zwei prominentesten Beispiele sind sicherlich der iPod und das iPhone. So wie es vor dem iPhone Mobiltelefone gab, gab es auch vor dem iPod MP3 Player. Aber Apple hat es geschafft, etwas überzeugendes aus der Grundidee zu erschaffen. Wer ein iPhone für 5 Minuten in der Hand hält, will es einfach gerne besitzen. Das liegt nicht daran, dass man es unbedingt braucht oder es nicht mit anderen Geräten ebenso gut oder (je nach Anwendungsfall) besser gehen würde, aber die Konzepte von Apple wissen einfach zu verzaubern. Der Schlüssel zum Erfolg liegt meiner Meinung nach zum einen am Design und der Haptik und zum anderen an der intuitiven Bedienung. Die Produkte machen einfach Spaß und das ist der Punkt, den Apple verstanden hat. Es reicht eben nicht aus, 1000 und 1 Funktion in ein Gerät zu implementieren und den Anwender seinem Schicksal und der 500 Seiten starken Bedienungsanleitung zu überlassen.
Wesentlich zielführender ist es doch, dem Anwender ein ausgereiftes und durchdachtes Produkt an die Hand zu geben. Ich brauche kein Schweizer Taschenmesser im XXL Format; ich brauche ein kleines Taschenmesser mit den 3 wichtigsten Funktionen: eine Schere, eine Nagelfeile und die Pinzette. Warum möchten gerne soviele Menschen einen Porsche fahren? Weil sie es eilig haben? Weil man damit so schön einkaufen fahren kann? Weil er bequem ist? Nein, es macht einfach Spaß ihn zu fahren!
Es macht Spaß sich mit einem iPhone zu beschäftigen und es wird Spaß machen, das iPad zu bedienen. Ja, ich werde mich bestimmt auch mal darüber ärgern, dass das iPad kein Flash kann oder keine Kamera integriert hat. Aber unterm Strich bin ich der Meinung, gibt es derzeit kein Tablet PC, kein Netbook oder Subnotebook, das so zu begeistern weiß.
Natürlich immer bezogen auf den Einsatzzweck, für den diese Geräte gedacht sind. Niemand arbeitet wirklich stundenlang an einem Netbook. Diese Geräte Kategorie ist konzipiert für den gelegentlichen Einsatz, zumeist auf der Couch oder im Cafè, also in chilligen Situationen. Und dafür braucht man chillige Geräte, die sich gut anfühlen, die leicht zu bedienen sind und die einem das Gewollte möglichst bequem leisten und präsentieren. Und zwar ohne sich mit dem Gerät an sich rumärgern zu müssen oder es zum Selbstszweck werden lassen. Frei dem Motto: Mir macht Auto fahren Spaß, sogar sehr, aber ich muss nicht dran rumschrauben!
Die eigentliche Innovation des iPad ist nicht das Gerät selbst, sondern die Bedienung. Das bereits am iPhone überzeugte Betriebssystem passt einfach viel besser zu so einem Gerät als ein für Maus Bedienung gedachtes Windows oder Linux bisheriger Tablet PC’s und Netbooks. Schaut euch einfach mal folgendes HandsOn an, dass ich sehr überzeugend finde:
Vielleicht geht Apple in der Zukunft ja noch einen Schritt weiter und wird einen „iDesk“ auf den Markt bringen, also einen Desktop PC der sich wie das iPad bedienen lassen wird. Aufgrund der Gegebenheiten eines „Stand PC“ wäre dies natürlich nicht am Bildschirm zu bedienen, das wäre am Schreibtisch zu unhandlich denke ich. Aber wie wäre es mit Gestensteuerung, wie es sie bald für die Xbox360 geben wird, Project Natal genannt?! Das ganze dann noch kombiniert mit der alten 80/20 Regel von Pareto, nach der 80% der Menschen mit 20% der Funktionen eines PC’s auskommen, fertig wäre der „iDesk“ mit „AirTouch“ Bedienung und iPhone OS 7.0. 😉
Aber genug orakelt. Wer braucht also nun ein iPad?
Derjenige, der bisherige Tablet PC’s nicht attraktiv fand. Derjenige, dem bisherige Netbooks zu unhandlich oder leistungsschwach waren. Derjenige, der neben dem TV gucken mal eben was im Internet nachschlagen will. Derjenige, der zum abendlichen Mails lesen nicht ins Arbeitszimmer an den Desktop PC abgeschoben sein will. Derjenige, der in der Werbepause des Lieblingsfilms ein kurzweiliges Spielchen spielen will. Derjenige, der im Zug sitzt und bequem ein eBook lesen will, aber auf andere Funkionen nicht verzichten kann, die den üblichen eBook Geräten fehlen.
Zum Abschluß muss ich natürlich sagen, ich habe noch kein iPad in der Hand gehabt, also ist das alles sehr spekulativ. Aber die bisher im Netz herum geisternden Videos sprechen für mich eine eindeutige Sprache. Und wohl gemerkt: Ich bin kein Apple Fanboy und besitze bisher auch keine Apple Produkte. Ok, doch, irgendwo in der Schublade versauert ein 5 Jahre alter iPod nano, aber der zählt nicht. 😀 Revidieren kann ich meine Meinung ja immer noch, aber erstmal bin ich begeistert und plane die Anschaffung eines iPads. In meinem Fall benötige ich allerdings keines mit UMTS, da es für mich ausschliesslich um den Einsatz zuhause im WLAN geht.
Im letzten Jahr war ich bereits drauf und dran einen neuen PC anzuschaffen und war sehr unschlüssig, ob es nicht ein Netbook werden soll. Ja, ich hatte sogar einen iPod Touch ins Auge gefasst, aber aufgrund der geringen Größe wieder verworfen. Wie gut das ich solange gehadert habe und nun das auf mich passende Produkt auf den Markt kommt.