Prolog
Letzte Woche sind wir mal wieder mit unserem Tesla Model S „Neo“ in die Niederlande ans Meer gefahren. Es sollte ein Tagestripp an den Strand sein, morgens hin, Strandspaziergang machen und abends wieder zurück. Mit dem ZOE hat uns das früher viele Stunden fahren und wenig Strand gebracht, heute mit dem Tesla ist das ein angenehmer Kurztripp, den man schon mal machen kann.
Die Fahrt nutzten wir um mal über unsere Phrase zu sprechen. Ist „Lasst uns zusammen die Welt retten“ nur eine leere Worthülse? Kann man mit einem Tesla überhaupt die Welt retten? Wie genau meinen wir unseren Aufruf und warum fühlen wir uns tatsächlich ein kleines Stück wie Weltretter?
Skeptiker
In den Kommentaren unter unseren YouTube-Videos gibt es immer wieder mal Anmerkungen, dass unser Aufruf am Ende von jedem Video als übertrieben oder gar heuchlerisch empfunden wird. Da meiner Frau und mir diese Botschaft sehr wichtig ist, will ich diesen Satz erklären, auch wenn mir bewusst ist, dass man es natürlich nie „allen recht machen“ können wird.
Wir achten seit einigen Jahren zunehmend darauf, wie wir unser Leben gestalten, welche Ressourcen wir in Anspruch nehmen und wie sich unser Konsum zusammensetzt. So haben wir vor drei Jahren ein Niedrigenergiehaus gebaut und dabei auf eine klimaschonende Bauweise geachtet. So ist das Haus selbst aus nachwachsendem Holz und die Dämmung aus zerfasertem Altpapier. Die Heizung nutzt Erdwärme über eine Tiefenbohrung und überall sind natürlich nur LED-Leuchtmittel verbaut. Wir haben eine Photovoltaikanlage gebaut und warten derzeit auf unseren bestellten Hausakku. Und wir fahren seit 2013 ausschließlich rein elektrisch im Straßenverkehr. Außerdem versuchen wir Lebensmittel regional einzukaufen wo es geht und achten dabei auf hochwertige Bioland oder Demeter Zertifizierungen.
Dies dient nicht der Selbstbeweihräucherung, sondern soll zeigen, dass wir in verschiedensten Lebensbereichen eine gewisse Transformation beschritten haben. Bei weitem aber natürlich nicht in allen die möglich und sinnvoll wären, dieser Vorsatz wäre auch sehr ambitioniert.
Um richtige Entscheidungen treffen zu können, ist es nämlich fast immer notwendig, dass man sich in eine fachliche Materie einarbeitet. Welche Heizung ist wirklich am energieeffizientesten? Welches Dämmmaterial eines Hauses hat einen besonders geringen Energiebedarf in der Herstellung? Welches Bio-Siegel sorgt am besten für das Wohlergehen der Flora und Fauna? Diese Liste lässt sich beliebig erweitern, keine der Entscheidungen ist dabei leichtfertig zu treffen.
Man rettet die Welt nicht alleine
Würde man dies nun auf alle Lebensbereiche ausdehnen – mit den entsprechend teilweise einhergehenden Einschränken des Lebens oder der Finanzen – kann man daraus einen Fulltime-Job machen. Es bleibt also nichts anderes übrig, als gewisse Schwerpunkte zu setzen, die einem besonders wichtig sind und als erstes beackert werden wollen. Über die Lebenszeit lässt sich das dann nach und nach erweitern. So sind auch meine Frau und ich noch lange nicht am Ende des Weges angekommen. Wir wollen aber parallel dazu aufrufen, diesen Weg mitzugehen. Unsere Videos sollen insbesondere beim Thema Elektromobilität Mut und Begeisterung wecken, die Mobilität klima- und ressourcenfreundlicher zu gestalten. Vielleicht haben Zuschauer aber auch ganz andere Lebensbereiche für sich entdeckt, die im Fokus stehen und nachhaltiger gestaltet werden können.
Lasst uns zusammen die Welt retten!
Genau dazu dient unser Aufruf, gemeinsam die Welt zu retten. Aus tiefstem Herzen glauben wir daran, dass nur die Bereitschaft zur Weiterentwicklung unsere Welt zu einem besseren Ort machen kann. Vor allem aber um unsere schöne Erde für die folgenden Generationen so zu erhalten, wie wir sie glücklicherweise von unseren vorherigen Generationen erhalten haben – lebenswert und liebenswert. Eine Alternative, ein Plan(et) B, ist aktuell nicht Sicht, selbst wenn das Vorhaben von Elon Musk erfolgreich sein sollte, den Mars zu besiedeln. Nach allem was die Menschheit bisher weiß, ist unsere Erde einmalig und wunderbar. Millionen von Zufällen und Rahmenbedingungen waren notwendig, das entstehen zu lassen, was heute unsere Heimat ist. Lasst uns zusammen die Welt retten, damit sie auch für unsere Kinder und Kindeskinder so schön bleibt, wie sie für uns war und ist.
Ein Weg dazu ist mit Sicherheit eine nachhaltigere Mobilität, diese muss aber auch die Masse der Menschen „mitnehmen“ und begeistern können. Natürlich wäre es super, würden wir alle nur noch Fahrrad und Bus fahren. So schön dieser Gedanke ist, ich glaube nicht daran, dass man von heute auf morgen solch drastische Änderungen im alltäglichen Verhalten unserer Gesellschaft erwirken kann. Nachhaltigkeit ist kein Sprint, sondern ein Marathon und eine Etappe dorthin ist für mich das Elektroauto. Es macht mehr Spaß als die bisherigen Autos mit Explosionsmotor, es ist deutlich nachhaltiger, es wird preiswerter sein (TCO) und es kann den Großteil der Menschen „mitnehmen“ und vor allem begeistern.
Epilog
Wenn das Elektroauto „nicht euer Thema“ ist, dann engagiert euch gerne in anderen Lebensbereichen. Motiviert Menschen zum Umdenken, Mitmachen und Weitertragen in die Gesellschaft. Es gibt viel zu viele und wichtige Baustellen, als das einer alleine alles richtig machen könnte. Man rettet die Welt nicht alleine, sondern nur gemeinsam – macht mit!
Ich hoffe dieser neue Vlog und das spezielle Thema gefällt euch, er hat wieder unzählige Stunden Schneiden des Videomaterials erfordert. Das Ergebnis finde ich meist deutlich ansprechender als die kürzeren und einfacheren Technikvideos, aber diesen Aufwand kann ich leider nicht so häufig betreiben. Dazu muss ich erstmal den Ruhestand erreichen – dann bleibt auch noch mehr Zeit für Nachhaltigkeit. 🙂