Alte Gewohnheiten lassen einen nie ganz los und so habe ich vorletzten Sonntag das gute Wetter genutzt und bin mit dem Renault ZOE zur Nürburgring Nordschleife gefahren. Auf meinem virtuellen Deckel steht eine vierstellige Zahl an Runden-Erfahrung in der Grünen Hölle. Die Neugier war daher enorm groß, wie sich so ein Elektroauto auf der Rennstrecke schlagen kann. Natürlich waren meine Erwartungen entsprechend klein und ich bitte darum, mich nicht falsch zu verstehen. Dieses Auto ist so wenig für den Einsatz auf der Rennstrecke gemacht, wie es das nur sein kann. Aber durchgehalten hat der ZOE und darum geht es im Breitensport doch: Hauptsache ankommen!
Insgesamt hat er sich recht gut geschlagen, zumindest für eine Runde. Das einzige was wirklich hinderlich war, ist die auf 140km/h begrenzte Höchstgeschwindigkeit. Das hätte natürlich deutlich mehr sein dürfen! Ein kleines Highlight war der Abschnitt Fuchsröhre, wo der ZOE sich unten in der Senke beschwerte, ich solle bitte bremsen. Die mehr als 150km/h waren ihm wohl nicht ganz behaglich und ließen sich, aufgrund der hohen Steigung dort, von ihm selbst nicht begrenzen. 😀
In der direkt im Anschluss folgenden zweiten Runde war er dann leider bereits nach wenigen Kurven überhitzt und reduzierte die Leistung recht stark. Eine Art Zwangs-ECO-Modus, der offenbar notwendig war, um den nur luftgekühlten Akku und/oder den wassergekühlten Motor vor Hitze-Schäden zu bewahren. Mit 21km Volllast ist die Nordschleife aber auch wirklich kein Kindergeburtstag!
Vom Fahrwerk war ich positiv überrascht, hatte ich doch aufgrund des hohen Gewichtes weniger Kurventauglichkeit erwartet. Auch die Bremse hat erstaunlicherweise auf dieser einen Runde recht gut funktioniert. Natürlich war ich weit weg von jeglichem Limit und musste mehr den von hinten herannahenden Fahrzeugen aus dem Weg fahren, als mir lieb war. Ein sonniger Sonntag ist aufgrund des hohen Besucherandrangs und Verkehrsaufkommen auf der Strecke einfach nicht geeignet dazu, irgendwelchen Rekorden hinterher zu jagen. Aber darum ging es ja auch gar nicht! So kam dann auch eine Rundenzeit von 11:18 Minuten (BtG-Messung) zusammen, welche ich bei weniger Verkehr vermutlich aus dem Stand auf deutlich unter 11 Minuten drücken könnte.
Geladen habe ich übrigens an einer RWE-Ladesäule direkt im Eifeldorf an der Grand Prix Strecke, was wunderbar funktionierte. Leider habe ich versäumt den Verbrauch auf der Nordschleife festzuhalten. Mit einer Batteriefüllung dürften aber so gerade eben 3 komplette Runden machbar sein – sofern man dem ZOE nach jeder Runde eine Abkühlung gönnt! 😉