Ich hatte ja versprochen, weiter über unseren BMWi3 zu berichten. Dieser Beitrag allerdings war dabei nicht geplant. Denn nach 14 Tagen und gerade einmal 800 gefahrenen Kilometern wurde die bisher ungetrübte Fahrfreude durch einen Totalausfall des i3 jäh und unerwartet unterbrochen.

Wie kam es dazu?

SMS

unheilvolle SMS

Es war Pfingstmontag. Bei uns im Ruhrgebiet war es schwülwarm und unser i3 tankte kräftig Sonne in die Batterie, als nach etwa 5 Minuten Ladung an der Wallbox plötzlich ein leises „Puff“ zu hören war. Es roch leicht angesengt, der Ladevorgang wurde unterbrochen und der Ring um die Ladebuchse leuchtete unheilvoll rot. Kurz darauf sendete mir mein Auto zum Ersten mal eine alarmierende SMS und teilte mir mit Understatement mit, dass das Laden der Batterie gestört sei. Tatsache war, dass nicht nur die Batterie nicht mehr geladen wurde, sondern das komplette Hochvoltsystem tot war. Dementsprechend liess sich der Motor nicht mehr starten und das Zentraldisplay meldet ebenfalls untertreibend und irreführend einen Fehler beim Antrieb. Klar, der hatte keinen Strom! Ein Anruf bei der sehr freundlichen und wirklich gut erreichbaren Hotline (großes Lob am Feiertag) ergab einen vermuteten Hardwaredefekt und das bekannte Grau gestreifte BMW-Servicemobil wurde zu uns in Bewegung gesetzt. Inzwischen entlud sich die 12V Batterie immer weiter und es tauchten nach und nach immer weitere Meldungen über den Ausfall von Systemkomponenten auf. Als das Servicemobil kurz vor dem denkwürdigen Unwetter „Ela“ Abends bei uns eintraf, ging dann am Auto nichts mehr.

Totalausfall und Unwetter

IMG_6773Noch nicht mal die Türen liessen sich mehr öffnen. Das Auto war klinisch tot. Der sehr nette Servicetechniker konnte ihn vor Ort nicht reanimieren und nahm mich mit zur Niederlassung. Dort erhielt ich einen Leihwagen, mit dem ich durch das inzwischen voll entbrannte Unwetter mit einem BMW 1er Diesel (!) vorsichtig nach Hause tuckerte und unzählige umgestürzte Bäume in letzter Minute umschiffte. Am nächsten Tag wurde der i3 dann abgeschleppt, was auch nicht ganz einfach war, da dieser unbeweglich und leblos unter dem Carport stand und nicht einfach weggezogen werden konnte. Mithilfe von cleveren Rollbrettern wurde der Patient dann in die stationäre Behandlung zur Niederlassung verlegt. Erschwert wurde das dadurch, dass der Abschleppdienst nach dem Orkan eigentlich mehr als genug anderes zu tun hatte. In den folgenden Tagen gab es rege Kommunikation mit der Niederlassung über den Stand der Diagnose. Die Niederlassung tauschte sich ihrerseits mehrfach mit Ingenieuren in München aus. Nach gut einer Woche und etlichen Telefonaten hatten wir unseren i3 funktionsfähig wieder und waren froh den rumpelnden „Stinker“ -Diesel (aus Sicht eines Elektromobilisten) wieder abgeben zu dürfen.

Fehler

Was war passiert?

Nach Aussage des iAgenten, der durchaus betroffen wirkte, hatte sich auf unerklärliche und magische Weise ein Steckverbinder von der Ladebuchse zur Ladeelektronik im Fahrzeuginneren gelöst. Eigentlich sei das unmöglich, denn der Hochspannung führende Stecker sei mit einem Bajonettverschluss und einem Splint gegen unfreiwillige Lockerung gesichert. Der Sicherungssplint war sogar noch in Position. Dies ließ nur den Schluss zu, dass der Steckverbinder bei der Montage bereits nicht richtig eingerastet war und der Splint angebracht wurde, ohne dass der Stecker fest saß. Es verwundert schon, dass das in der Qualitätskontrolle bei einem Hochspannung führenden und so gefährlichem Bauteil nicht aufgefallen war und dies überhaupt passieren konnte. Dementsprechend wurde mir mehrfach versichert, dass BMW diesen Vorfall intern weiter untersuchen werde. Ende vom Lied war, dass die Ladebuchse, die Comfortladeelektronik und die 12V Batterie getauscht wurden. Neben aller Peinlichkeit auch noch ein teurer Spaß (für BMW).

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Jetzt läuft er wieder – Nordsee wir kommen!

Immerhin hat es BMW geschafft, den Fehler innerhalb von 8 Tagen wieder zu beheben. Auch wenn die Ursache für den Ausfall durchaus peinlich bleibt und ein schlechtes Licht auf die Qualitätskontrolle wirft, war die Kommunikation mit dem Kunden und die schnelle Reaktion vorbildlich und stets das ehrliche Bemühen erkennbar, den Fehler schnellstens zu beheben und uns die geplante Reise mit dem i3 auf die friesische Insel Ameland doch noch zu ermöglichen. So haben wir drei Tage vor der ersten geplanten Langstreckentour unseren i3 wieder und wagen das Abenteuer elektrisches Reisen durch Deutschland und die Niederlande. Ziel ist es natürlich, dabei möglichst den REX nicht zu benutzen. Aber das ist eine neue Geschichte, über die hier zu berichten sein wird …. tot ziens!