Heute mussten meine Frau und ich mit unserem Smart ED zum Smart-Center am Centro in Oberhausen. Dort wurde ein Softwareupdate – wohl für die Motorsteuerung –  eingespielt, das bei den Smartstützpunkten in der näheren Umgebung von Bochum niemand einspielen konnte, mangels entsprechend geschulter Techniker (Das ist schon etwas traurig….).  In Deutschlands allererstem Smart Center in Oberhausen wurde jedenfalls das Softwareupadte schnell, freundlich und kostenlos aufgespielt.

Für den Rückweg, immerhin gute 40km wollten wir sicherheitshalber unseren „EDdy“ voll laden. Am Centro in Oberhausen steht vor dem Kino im Wendekreis eine Ladesäule von RWE (Typ 2, 22kW) mit zwei Ladeplätzen. Wie praktisch…

Kabel einstecken und laden …

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Auf der Säule klebt ein kleiner „Intercharge“ Aufkleber mit QR-Code und eine Kurzanleitung (Kabel einstecken und Laden …). Aber – man ahnt es schon – so einfach war das dann doch nicht: Stecker, Kabel alles passte, aber der Smart wollte nicht laden. Die Leuchte am Tankstutzen blinkte penetrant gelb. Kein Strom! Offenbar musste die Säule irgendwie freigeschaltet werden. Flux die auf dem Aufkleber stehende Hotline angerufen: Dabei trafen wir – ohne Warteschleife – auf einen sehr netten und hilfreichen Mitarbeiter, der uns dann die vorsichtshalber gar nicht auf der Ladesäule erwähnte Freischaltmöglichkeit per SMS erklärte. Mit der korrekten Syntax klappte das auch schnell. Gewusst wie! Nachdem wir mit einem Handy telefonierend und mit dem anderen die SMS schreibend den Strom freischalten konnten, hatten wir dann rasch für 20 Minuten mit 16 Ampere für 1,32€ Ökostrom geordert.

Strom kommt per SMS

Und siehe da: RWE-Säule leuchtete freundlich blau, Auto-Status lachte grün und der Smart begann zu laden, bis meiner Frau einfiel, dass Ihre Handtasche noch im Auto lag. Auto auf, Tasche rausgeholt, Strom weg … Ladevorgang abgebrochen.  Das wir gerade eben Strom für 20 Minuten freigeschaltet hatten, hatte die offenbar an Alzheimer leidende Säule schon wieder vergessen. Es blieb da nur die erneute SMS Freischaltung (inzwischen hatten wir ja etwas Übung) und wiederum 1,32€ für 20 Minuten mit 16 Ampere. Da SOC bei 60% war, sollte das wohl reichen. Dachten wir.

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Während der Strom nun endlich so vor sich hin floss, gingen wir zum Starbucks gegenüber, tranken einen Kaffee und beobachteten dabei amüsiert durch das große Fenster, wie der an der grellorangen elektrischen Nabelschnur hängende Smart von zahllosen Passanten interessiert beäugt wurde (nein, das ist kein überdimensionales Fahrradschloss). Tatsächlich hatte sich unser Smart  20 Minuten lang mit 16 Ampere gestärkt. Aber das war wohl doch etwas zu kurz: Die Batterieladung war nur von 60% auf 80% gestiegen. Wir waren von unserer 32Ampere Wallbox zu Hause doch etwas verwöhnt und hatten den Zeitbedarf unterschätzt. Aber für den Heimweg reichte das trotzdem dicke aus und wir hatten für heute genug Ladexeperimente absolviert.

Geht das nicht einfacher?

Von frischem Strom beflügelt Zuhause angekommen fragten wir uns, ob es nicht eine Möglichkeit gäbe, in Zukunft vielleicht etwas weniger kompliziert unterwegs Strom zu tanken. Irgendwo müsste man doch Mitglied werden können? Und immerhin ist der Smart ja „Plug&Charge“ fähig.  In der Vehicle-Homepage-App gibt es dafür extra eine Option um ein solches Zertifikat zu installieren. Nur: wo bekommt man ein solches Zertifikat her? Google wusste keine Antwort. Auch ein Anruf bei RWE Mobility brachte keine Klärung. Dort erfuhr ich aber, dass ich einen Stromlieferungsvertrag abschliessen könne, für 4,95€ im Monat und 0,30€ je getankte kWh. Für mich steht aber fest: Eine Grundgebühr von fast 5€ im Monat wird sich für mein Ladeverhalten nicht lohnen, denn in der Regel lade ich Zuhause. Ich suchte eigentlich eine Möglichkeit, mich mit einem Kundenkonto bei einem Stromversorger zu registrieren und meine Abrechnungsdaten dort zu hinterlegen, um „mal schnell“ unterwegs zu laden. Es ist für mich absolut unverständlich, warum ich einen, oder gar mehre Verträge bei Stromanbietern abschliessen und 5 Euro im Monat zahlen soll, um gelegentlich für 2-3 Euro Strom zu beziehen. Wenn ich an einer Telefonzelle telefonieren will, muss ich ja auch keine Grundgebühr bezahlen. Oder anders gesagt, wenn ich im Jahr für vielleicht 20-30€ Strom unterwegs tanke, lohnt es nicht, zusätzlich 60 Euro im Jahr in eine Grundgebühr zu investieren.

IMG_1568Ich hatte gehofft, dass durch das „Stromroaming“, was Intercharge  und Plug&Charge ja anbieten wollen, eine einfachere Autorisierung an Ladestationen möglich sein würde. Vielleicht kommt das ja noch. Leider bin ich bisher nicht fündig geworden, wie ich „Plug&Charge“ ohne eine monatliche Grundgebühr nutzen kann. So werde ich – wo denn möglich – erstmal weiter die SMS-Variante an den RWE-Säulen der Region nutzen. Jetzt weiss ich ja wie das geht. Falls jemand Informationen hat, wie man für den Smart ED an ein Plug&Charge Zertifikat kommen kann,  freue ich mich auf Tipps oder Vorschläge in den Kommentaren…

 

Wie Nino an anderer Stelle schon geschrieben hatte, bleibt der Eindruck bestehen, dass die Ladeinfrastruktur in Ihrer Ausgestaltung der Fahrzeugtechnik leider doch etwas deutlich hinterher hinkt. Was nutzt eine Steckernorm, wenn die Bezahlsysteme nicht vereinheitlicht sind? Das  macht aus dem Laden Unterwegs leider immer noch ein  „Abenteuer Technik“. Aber den nötigen Pioniergeist bringen wir schon auf ….