Bisher waren die Ladestation des Tank&Rast Netzwerkes kostenfrei für alle Elektroauto-Fahrer. Ohne Authentifizierung konnte hier zum Nulltarif geladen werden – bis jetzt. Das ist nun vorbei, da Tank&Rast begonnen hat, die Ladestationen auf ein Bezahlmodell umzustellen. Leider haben sie dies relativ sang und klanglos gemacht, zumindest ist mir keine breite Öffentlichkeitsarbeit zu dem Thema bekannt. Plötzlich standen Elektroautofahrer vor den Ladesäulen und benötigten auf einmal einen Zugang zum System. Dieser läuft aktuell über das Innogy-System, also über die Smartphone App eCharge. Es gibt Gerüchte, dass in den nächsten Monaten zusätzlich die Möglichkeit geschaffen werden soll, den Strom für das Laden per Kreditkarte zahlen zu können.
Ich frage mich nun, hätte man nicht die paar Monate auch noch abwarten können, bis eine finale Lösung vorhanden ist? Mit hinreichendem Vorlauf, breiter Ankündigung und einem fairen Tarif? Im Moment ist es nämlich nicht möglich per kWh zu bezahlen. Sondern es wurde ein Zeittarif ausgewählt, was insbesondere für langsam ladende Fahrzeuge ein teures Vergnügen wird. An Gleichstrom kostet eine Stunde laden 22€ und an Wechselstrom 7,80€ – wohl dem der die volle Leistung (DC=50kW, AC=43kW) vertragen kann. Möglicherweise gibt es hier noch Probleme mit dem Eichamt, aber hätte man nicht – nach mehr als einem Jahr verschenktem Strom – eine entsprechende Klärung abwarten können? Zumal erst dieses Jahr der Markthochlauf der Elektromobilität beginnt und somit aktuell ein sensibler Zeitpunkt für Hemmnisse ist.
Ein nachhaltiges Geschäftsmodell ist sicher absolut wichtig, Strom kann nicht auf ewig kostenfrei zur Verfügung gestellt werden. Das hat auch sicher niemand erwartet, jedoch hätte die Einführung eines Bezahlmodells in meinen Augen deutlich geschickter laufen können! Was denkt ihr?